Frage und Antwort 1
In der Presse ist immer vom alleinigen Interesse von ein paar Anwohnern die Rede, die um ihre Aussicht bangen - was ist da dran?

Nichts.

Über dem "Bauplatz" ist das Theodor-Heuss-Haus, ein Museum. Daneben ist ein Gästehaus, das nur gelegentlich hierfür genutzt wird. Außer einem einzigen gewöhnlichen Wohnhaus blickt also keiner der angeblich so beeinträchtigten Anwohner überhaupt dort auf die Feuerbacher Heide hinaus. Von einer Einschränkung der Aussicht wären allein die vielen Spaziergänger betroffen, die den Weg täglich (mit oder ohne Hund) wählen - nicht aber die vielen Hundert Bürgerinnen und Bürger, die den Ausverkauf der Feuerbacher Heide nicht billigen!

Aber darum geht es auch gar nicht: Denn das "Aussichtsargument" ist schlicht und einfach erfunden, um plakativ Kritiker der Verwertungspläne der Stadt in eine Ecke zu stellen: Sie sollen die sein, die angeblich nur im eigenen Interesse dagegen sind. Dann schaut schon keiner so genau auf das, was wirklich hinter der Verwertung steckt, und auf die, die sie betreiben. Und außerdem ist es noch ein gutes Argument, um einen Wettbewerb auszuschreiben und dann zu begründen, warum doch: denn die Sicht wird ja nach den Plänen doch nicht so sehr beeinträchtigt - allein, das Argument, es würde doch viel flacher gebaut, als ursprünglich vorgesehen, rechtfertigt freilich damit immer noch nicht, warum überhaupt ... ?

Wundern Sie sich also nicht, wenn mancher Redakteur, der nicht ausreichend recherchiert, dieses Argument unbesehen übernimmt.

Sondern sehen Sie genau hin, was derzeit in Stuttgart passiert: Es ist nicht nur die Feuerbacher Heide, die verwertet wird, sondern dazu der Grünzug der Thomastraße, die Grünflächen an der Rommelshauser Straße in Bad Cannstatt, die Rappenäcker in Sonnenberg. Und das werden nicht die letzten Grünflächen sein, die die Stadt als Treuhänder ihrer Bürger, vergangener und künftiger Generationen bewahren müsste und muss - und das geht alle Stuttgarter an!


Der "Bauplatz":